Die Video-Plattform TikTok ist bekannt für kurze Unterhaltungsvideos. Doch neben spaßigen Tanzvideos oder Challenges läuft ein Thema aktuell noch weitestgehend unter dem Radar der Öffentlichkeit: Rechtsextremismus. Von dem sogenannten „Lipsync“, also der Song-Synchronisation, auf Rechtsrocklieder, über Feindseligkeit gegen Ausländer bis hin zum Hakenkreuz lässt sich auf TikTok alles finden. Dabei begünstigt der Algorithmus hier mehr noch als bei anderen Social Media Plattformen, dass User immer tiefer in eine Blase rutschen. Je länger man sich einschlägige Videos anschaut oder diese liked, desto mehr davon werden einem angezeigt. Neben vermeintlich harmlosen Frauen, die vor der Kamera lipsyncen, findet man auf TikTok auch Videos bekannter Rechtsextremer, wie Tommy Frenck, Ex NPD-Kader aus Thüringen, der als Creator auf TikTok auftritt. Auch verurteilte Neonazis bewegen sich auf der Plattform: Das Lied in einem der TikTok-Videos, auf die wir stoßen, ist von der „Lunikoff-Verschwörung“, einer rechtsextremen Band. Frontsänger Michael Regener war ab 2005 wegen “Bildung einer kriminellen Vereinigung” für drei Jahre in Haft. Wir finden auch TikToks, in denen im Hintergrund Sleipnir, ein rechtsextreme Band, gegründet vom neonazistischen Liedermacher Marco Bartsch, läuft. Außerdem stoßen wir auf Stahlgewitter, von denen mehrere Alben auf dem Index stehen. Sänger Daniel Giese wurde 2012 wegen Volksverhetzung verurteilt, weil er mit der Band „Gigi und die braunen Stadtmusikanten“ die Morde des NSU bejubelte. Auch der Bundesverfassungsschutz sieht bereits ein Nazi-Problem auf der Plattform TikTok. So würden dort vor allem subtile extremistische Inhalte verbreitet, um die Schwelle zu extremistischen Narrativen zu senken. Wie genau werden rechtsextreme Inhalte auf TikTok verbreitet und wie lassen sie sich als solche überhaupt erkennen? Welche Bedeutung haben Emojis bei neuartigen Nazi-Codes? Meldet sich eine Emoji-Figur einfach nur oder symbolisiert sie einen Hitlergruß? Und welche Maßnahmen ergreift eigentlich TikTok, um gegen Rechtsextremismus vorzugehen? Es gibt auch TikTok-Creatorinnen, die dem Ganzen etwas entgegensetzen wollen. In Berlin trifft exactly-Reporterin Nicole Franz Eva Kappl und Theresa Lehmann von der Amadeu-Antonio-Stiftung. In ihren TikTok-Videos klären die beiden über rechtsextreme Narrative auf. Ein Film von Nicole Franz, Christian Werner und Jannis Holl. Redaktionsassistenz: Laura Krodel 00:00 Intro 00:32 Adolf Hitler, Hakenkreuz, Freie Sachsen – was schlägt die TikTok „for you page“ vor, wenn man Content liked, der rechtsextrem ist? 01:37 Lipsync von rechtextremen Songs: Prof. Daniel Hajok, Medien- und Kommunikationswissenschaftler von der Uni Erfurt ordnet ein 02:28 Die Lunikoff Verschwörung, Sleipnir, Stahlgewitter: Lieder von Bands, die rechtextrem sind, für Kinder und Jugendliche ansprechend gestaltet 04:49 SS-Rune, Hitlergruß, Herzen in schwarz, weiß, rot – Emojis dienen als Nazi-Codes 05:33 Wie funktioniert die subtile Nazi-Propaganda auf TikTok? 05:49 Ex NPD-Kader Tommy Frenck aus Thüringen wirbt als Creator auf TikTok für seinen Onlineshop für Kleidung mit Symbolen und Slogans, die rechtextrem sind 07:18 Verfassungsschutz in Thüringen berichtet von einer Gefahr des Einstiegs in die Szene via TikTok durch die rechtsextremen Blase 08:29 Fallen die versteckten Botschaften auf TikTok auf? Eine Umfrage in der Innenstadt von Leipzig 10:56 Wie geht TikTok gegen auffällige Inhalte wie Rechtsrock vor? 12:56  Die Amadeu Antonio Stiftung in Berlin klärt im Netz über rechtextreme Narrative auf 16:47 Fazit https://www.mdr.de/investigativ/index.html Dir hat dieses Video gefallen? Dann abonniere gerne unseren Kanal!

TiktokrechtsradikalrechtsextremRechtsrockSleipnirStahlgewitterPropagandaVerfassungsschutzLunikoff VerschwörungNazi-Codes